Lärm der A 94 Isental-Autobahn

Seit dem 1. Oktober 2019 leiden viele Anwohner im Korridor der Isental-Autobahn unter übermäßigem Lärm von der Autobahn. Der Dauerlärm der A 94 ist für viele Anwohner zu einer enormen Belastung geworden.

In Berichten über den Lärmschutz für die Isental-Autobahn wird immer wieder der Begriff „Flüsterasphalt“ benutzt. Unter Flüsterasphalt wird im technischen Sprachgebrauch ein offenporiger Asphalt, kurz OPA genannt, verstanden. Ein guter OPA bringt bis zu 9 dB Lärmminderung.

Aber: Bei der Isental-Autobahn wurde kein echter OPA verbaut, sondern nur ein DSH-V Belag (Dünne Asphaltdeckschichten in Heißbauweise auf Versiegelung).

Ca. 60% der Fahrbahnoberfläche der Isental-Autobahn besteht aus DSH-V (5) Belag, die restlichen 40% der Fahrbahn sind aus blankem Waschbeton. Den Begriff „Flüsterasphalt“ kann man nicht für die DSH-V Fahrbahn verwenden. Der verwendete DSH-V Belag bringt wesentlich weniger Lärmminderung als ein OPA-Belag. Außerdem bringt der DSH-V Belag kaum Lärmminderung bei den besonders lauten LKWs – genau da wäre aber Lärmminderung notwendig. Der verbaute Waschbeton ist an vielen Stellen so uneben, dass ein sehr lautes, nerviges Rumpeln zu hören ist.

Der Autobahndirektion war sicher im Vorhinein bekannt, dass der eingebaute DSH-V (5) Fahrbahnbelag kaum Lärmminderung für die besonders lauten LKWs bringt und der Lärm von der Isental-Autobahn deshalb sehr hoch sein wird. Von der vollmundigen Ankündigung eines lärmmindernden Belags bleibt im Endeffekt nicht viel übrig. Dass an einigen Stellen dann auch noch die Wirksamkeit der Lärmschutzwände durch Austausch von hochabsorbierenden Wänden zu kaum wirksamen Plexiglas nochmal verringert wurde, macht die Lärmproblematik noch viel schlimmer.

Es deutet alles darauf hin, dass beim Neubau der Isental-Autobahn bewusst eine (laute) Beton-Fahrbahn gewählt, weil diese in den kommenden 30 Jahren weniger Wartungskosten für das ÖPP-Konsortium verursacht als eine (leisere) Asphalt-Fahrbahn, was letztlich mehr Profit für dieses Konsortium bedeutet.

 Zusammenfassend muss man leider sagen: „Je mehr man sich mit dem (leider ungenügenden) Lärmschutz der Isental-Autobahn befasst, umso mehr kristallisiert sich heraus, dass beim Bau der Isental-Autobahn der schnelle Baufortschritt (durch ÖPP-Finanzierung), der Profit für das ÖPP-Konsortium (u.a. Beton-Fahrbahn) und die (angebliche) optische Wirkung der Autobahn-Bauwerke wichtiger waren als der Lärmschutz für die Anwohner“

Bei München geht nicht nur echter Flüsterasphalt und hohe, wirksame Lärmschutzwände, sondern auch ein Tempolimit:
https://www.hallo-muenchen.de/muenchen/landkreis-suedost/landkreis-innenministerium-genehmigt-geschwindigkeitsbeschraenkung-auf-a995-und-a8-90114034.html

Warum nicht auf der Isental-Autobahn  ?